Das Schloss und seine Renovierung – aeltere Statusberichte
Mai 2018: Was macht(e) eigentlich der Bauhof auf dem Schlossberg?
Der Aktuelle Status (Ende Mai 2018)
Im Schloss sieht es nicht so gut aus. In vielen Zimmern liegt Müll herum.
Seit Mitte Mai sind die Bauforscher am Werke und müssen die Wände, Decken und Böden zur näheren Untersuchung zumindest stellenweise öffnen. Dabei entsteht natürlich unvermeidlich weiterer Schmutz.
Im Schloss sind keine sanitären Anlagen mehr vorhanden. Eine zeitnahe Neuinstallation eines Provisoriums ist wegen des fehlenden Wasser- und Abwasseranschlusses ziemlich kostenintensiv und z.Zt. nicht sinnvoll.
Im Schulergänzungsbau (Aula) sieht es mittlerweile schon besser aus. Die Toiletten sind nun seit kurzem wieder in Ordnung und können für Veranstaltungen und Besucher genutzt werden.
Was sollte warum geändert werden?
Die für das Schloss Verantwortlichen müssen jetzt oft Leute einladen, um ihnen das Schloss zu zeigen, um sie für unser Schloss zu begeistern. Das sind Politiker, Denkmalschützer, Kulturleute, Bauleute und viele andere. Eine Führung im Schloss ist immer sinnvoll. Dort kann das Potential unseres Schlosses begutachtet werden, aber auch der viele Müll (und Dreck). Deshalb sollte dass, was wir selber günstig machen können, auch getan werden.
Der Blick von der intakten Aula bietet sich da an, von dort ist der Blick sehr schön. Also, was ist wichtig zu tun (mit relativ wenig Aufwand):
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Entrümpelung / Grobreinigung des Schlosses,
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Entrümpelung und Säuberung des Schulnebengebäudes.
Was tut der Bauhof?
Das Schloss und der Schulergänzungsbau (Aula) werden entrümpelt. Auch der Arbeitseinsatz am 21.04.2018 diente u.a. diesem Zweck. Die Wasserversorgung der Aula wurde instandgesetzt. Dazu wurde ein entsprechender Graben zwischen Schloss und Aula gegraben. Und um nicht zu viele Dinge doppelt zu machen, werden dort gleich die Kabel für Telekommunikation, Strom, Gas usw. gelegt. Dadurch wird es jetzt etwas teurer, aber später wird sich dies mit Sicherheit rechnen. Die wesentlichen Arbeiten werden im Mai / Juni 2018 abgeschlossen sein. Und unabhängig von der Höhe der Fördermittel, gehören diese Ausgaben zum unabdingbaren Eigenanteil, den die Stadt sowieso bezahlen muss.
31.03.2018 – 10 oder 20 Millionen? – Eine Erklärung
Am 26.03.2018 war in einem Artikel der SVZ die Rede von Sanierungskosten für das Schloss in Höhe von 15 bis 20 Mill. €. Bisher war von ca. 10 Mill. € die Rede. Hier nun eine Erklärung:
Grundsätzlich ist die Abschätzung von Baukosten ohne eine Planung immer mehr oder weniger ein Blick in die Glaskugel. Die Abschätzung von Sanierungskosten ist noch ungleich schwieriger, weil in der vorhandenen Bausubstanz immer unvorhergesehene Überraschungen lauern.
Für Kostenschätzungen in frühen Planungsphasen (sog. Vorplanung) bedient man sich üblicherweise der Vergleichswertmethode. Dabei werden die Baukosten durch Vergleich mit bereits bekannten Baukosten entsprechender Bauvorhaben abgeschätzt, wobei man lediglich geometrische Größen (z.B. m² oder m³) der Bauvorhaben berücksichtigt. Diese Methode ist allerdings selbst bei Baumaßnahmen mit einer ausreichenden Anzahl von Vergleichsobjekten sehr ungenau, also z.B. für die Sanierung von Wohngebäuden gleichen Baualters. Für die Sanierung von Schlössern ist diese Methode leider noch deutlich ungenauer, weil es eben kaum bzw. gar keine Vergleichsobjekte gibt, deren vergleichbare Bauweisen sich in vergleichbaren Zuständen befanden und in jüngster Zeit mit vergleichbarem Ziel saniert wurden. Bekanntlich befinden wir uns gegenwärtig in der Phase der Ausschreibung der Planungsleistungen für das Schloss, bei der man den potentiellen Bietern die Größenordnung der Bauaufgabe irgendwie verdeutlichen muss. Und an dieser Stelle beißt sich die Katze in den sprichwörtlichen Schwanz!
Man muss geeignete Planer finden, die mit der vorhandenen historischen Bausubstanz adäquat umgehen können, und auch über die für die Größenordnung erforderlichen Kapazitäten verfügen. Andererseits werden erst durch die Planer selbst die Voraussetzungen für etwas genauere Kostenschätzungen geschaffen. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, haben wir uns bei der Abschätzung an den Vergleichswerten des kürzlich sanierten Schlosses Bothmer orientiert. So sind wir vorerst auf eine Größenordnung von etwa 15 – 20 Millionen Euro gekommen, einschließlich der Sanierung der Aula und der Herrichtung aller Außenanlagen. Diese Zahlen sind mit größter Vorsicht zu genießen, denn das Schloss Bothmer entspricht in seiner Bauweise und in seinem Bauzustand nicht der Situation an unserem Gadebuscher Schloss! Die ersten Zahlen stammten bekanntlich aus dem Wertermittlungsgutachten, das als Grundlage für die Zwangsversteigerung des Schlosses (ohne Aula und die zugehörigen Außenanlagen) diente, und nicht etwa der Ermittlung der Sanierungskosten. Die dort genannten Zahlen erschienen uns bereits als nicht ausreichend und wurden gefühlsmäßig nach oben korrigiert.
Ch. Struck (Projektkoordinator)
06.03.2018 – Thema Schloss in der 1. Sitzung der Stadtvertreter 2018
Auf der 1. Sitzung der Stadtvertreter im Jahr 2018 wurde der Bürgermeister beauftragt und berechtigt, Gespräche mit dem Landesmusikrat und mit der Firma „Kultursegel GmbH“ (siehe hier) aufzunehmen mit dem Ziel, die Landesmusikakademie auf unseren Schlossberg zu holen. Das scheint eine gute Sache zu werden. Näheres erfahren sie hier in den „Visionen“.
Weiterhin berichtete der Bürgermeister zum Schloss u.a.:
- Die verschiedenen Planungsleistungen für die Gebäude auf dem Schlossberg wurden EU-weit ausgeschrieben. Die Bewerber kommen alle aus Deutschland. Nun werden die Bewerbungsunterlagen gesichtet und 3 – 4 Bewerber je Los aufgefordert, ein Honorarangebot abzugeben. Danach erfolgt die Einladung der Teilnehmer zu einem Projektvorstellungsgespräch.
- Die Sicherungsmaßnahmen am Schloss selbst, wie die Dachreparatur, Sicherung der Fenster und Türen wurden durchgeführt. Der Auftrag zur Sicherung des Daches der Remise ist erteilt worden.
- Sobald die Witterung es zulässt, wird mit den Notsicherungsmaßnahmen begonnen.
- Äm19.02.2018 fand in den Räumen des Schlosses eine erste Beratung zur Entwicklung des Schlossareals u.a. mit Vertretern der Ministerien, des Landkreises, der Landesdenkmalbehörde und des Landesmusikrates statt. Das Gespräch diente dazu, Möglichkeiten der Förderung auf Bundes-und Landesebene zu erörtern und die weitere Vorgehensweise bei der Umsetzung des Vorhabens abzustimmen.
- Um Bundesmittel beantragen zu können, muss die Vorplanung für das Gesamtkonzept auf dem Schlossberg und das Nutzungskonzept bis zum 31.10.2018 abgeschlossen sein. Durch die Fördermittelgeber wird auch der Nachweis der nachhaltigen Nutzung und der Kostendeckung der Bewirtschaftung gefordert.
Über unseren Förderverein wurde berichtet:
Nach dem Erwerb des Schlosses durch die Stadt Gadebusch hat sich der Förderverein der Museumsanlage umbenannt, seine Satzung entsprechend geändert und neue Mitglieder geworben. So sind es zurzeit schon über 60 Mitglieder, die bei der Entwicklung des Schloss- und Museumsarials mitwirken wollen. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt, wird Spenden einwerben und der Stadt für die zweckgebundene Verwendung übergeben. Ein umfangreicher Arbeitsplan sieht monatliche Veranstaltungen vor, die als städtische Veranstaltungen durch den Verein unterstützt, gestaltet und personell abgesichert werden.
Februar 2018 – Status der Arbeiten am Schloss
Die Planung für die Renovierung des Schlosses wurde ausgeschrieben. Ziel ist es, die Planung im Juni zu vergeben, um im Oktober damit fertig zu sein. Denn eine Planung ist die Voraussetzung, um Fördermittel beantragen zu können. Und solcherart Fördermittel können nur einmal im Jahr eingereicht werden und das ist jeweils der 31. Oktober.