Auf dem Schlosshof arbeiten Frau Friederike Hamann und Frau Claudia Leue aus Wittenberge an den Terrakotten. Sie arbeiten für die Schweriner Firma Matthias Zahn, die u.a. alte Gebäude restauriert.
Die beiden netten, jungen Damen beschäftigen sich mit den Terrakotten, sie restaurieren eine Probefläche. Um herauszufinden, mit welchen Materialien und mit welcher Technologie das Ergebnis am besten ist, muss direkt vor Ort am Originalobjekt probiert werden. Die beiden Frauen kratzen ganz vorsichtig die Terrakotten und die Fugen zwischen den Terrakotten und innerhalb der Terrakotten sauber und füllen sie dann wieder mit einer Spezialmischung. Auch Hohlräume müssen gefunden und gefüllt werden. Die Terrakotten wird so restauriert, dass sich möglichst an der Wand bleiben. Nur in Ausnahmefällen werden sie abgenommen. Von der Härte und der Farbe der Füllmasse muss alles passen.
Ursprünglich hatten die Terrakotten mal eine blau-weiße Farbe erhalten. In Wismar kann man dies besichtigen, dort wurde es wieder gemacht. Bei uns in Gadebusch soll alles möglichst original bleiben, also die Farbe ist durch die Witterung weg, kommt also auch nicht mehr drauf.
Viele Male am Tag klettern Frau Hamann und Leue die Rüstung rauf und runter.
Die Bottiche, Maschinen und Werkzeuge müssen immer wieder händisch rauf und runter transportiert werden, Kran oder Band wie auf einem „normalen“ Bau gibt es nicht. Und es wird absolut akkurat gearbeitet.
Die Terrakotten sind teilweise von aus der Bauzeit des Schlosses (1570 – 73), teilweise wurden Terrakotten bei der Sanierung 1903 ersetzt. Diese wurden dann auch kenntlich gemacht, wie auf den folgenden Fotos ersichtlich:
Wie man sieht, ist die linke eine aus dem 16. Jahrhundert, also ca. 450 Jahre alt und die mittlere von 1903, also auch schon über hundert Jahre alt. Auf der Schulter der Dame sieht man den Eintrag „1903“. Rechts sehen wir zwei Steine aus unterschiedlichen Jahrhunderten.
Und nach dem Restaurieren soll alles wieder schöne aussehen. Und ich bin sicher, das wird schön.